Aktionstag im Paulinenauer Luch & Lindholz

Beim Pflegeeinsatz und der anschließenden botanischen Exkursion mit dem NABU Osthavelland gab sich Arbeit und Vergnügen die Hand. Gemeinsam pflegten wir am 16.07.2022, im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ einen Trockenrasen und entbuschten eine Waldlichtung!
Kartäuser-Nelke im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ – Foto: Laura Klein
Kartäuser-Nelke im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ – Foto: Laura Klein

Am Aktionstag im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ haben wir gemeinsam mit dem NABU Osthavelland eine Waldlichtung im Schutzgebiet „Lindholz“ entbuscht. Wir haben außerdem die Fläche gemäht, um konkurrenzschwächere Pflanzenarten zu fördern und mehr Lichteinfall zu schaffen. Damit möchten wir vor allem, die in Brandenburg vom Aussterben bedrohten Orchideenart, Grünliche Waldhyazinthe, fördern.

Nach dem Pflegeeinsatz und einer kleinen Mittagspause erkundeten wir die artenreichen Trockenrasen (LRT 6120*) auf einer Exkursion in den Kleinen Jahnbergen. Heiko Hammerschmidt vom NABU Osthavelland zeigte uns die botanischen Besonderheiten und echten Raritäten. In unserer Galerie (siehe unten) kannst Du dir ein paar schöne Exemplare anschauen.

Der NABU Osthavelland und der NABU Brandenburg und danken herzlich allen Teilnehmenden. Wir freuen uns auf den nächsten Pflegeeinsatz mit euch!

Aktionstag im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“
Samstag, 16. Juli 2022, 10:15 Uhr – 15:00 Uhr



Exkursionsteilnehmende auf einem Trockenrasen im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch“ – Foto: Laura Klein
Exkursionsteilnehmende auf einem Trockenrasen im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch“ – Foto: Laura Klein

Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus und besteht aus 27 Vogelschutzgebieten und fast 600 FFH-Gebieten.

Der seltene Lebensraumtyp Trockene, kalkreiche Sandrasen (LRT 6120*) kommt im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ vor - Foto: Laura Klein
Der seltene Lebensraumtyp Trockene, kalkreiche Sandrasen (LRT 6120*) kommt im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ vor – Foto: Laura Klein

Das FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“

Das FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ liegt am südlichen Rand des Großen Havelländischen Luchs. In einem reich strukturierten Mosaik aus einzelnen Teilflächen umfasst das Schutzgebiet trockene Lebensräume wie Sand- und Trockenrasen, aber auch feuchte Wiesen-Standorte und naturnahe Laubwälder.
Mit der 12. Erhaltungszielverordnung, die die FFH-Gebiete rechtlich sichert, wurden die drei Gebiete „Paulinenauer Luch“, „Lindholz“ und „Paulinenauer Luch Ergänzung“ zusammengelegt. Das neue Gebiet erhält den Namen FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“. Das FFH-Gebiet liegt auch im Landschaftsschutzgebiet „Westhavelland“. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe besitzt Flächen im Lindholz und in den Großen und Kleinen Jahnbergen.
Das Lindholz und die Große und Kleinen Jahnberge sind auch als Naturschutzgebiete geschützt. In den Jahnbergen gibt es floristische Besonderheiten und gefährdete Arten wie subkontinentale basenreiche Sandrasen und Steppenrasen zu sehen, z. B. Ähriger Blauweiderich (Pseudolysimachion spicatum), Graue Skabiose (Scabiosa canescens) und Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum).

Heiko Hammerschmidt, NABU Osthavelland, zeigt die botanischen Besonderheiten wie z.B. die Graue Skabiose (Scabiosa canescens) bei der Exkursion im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch“ – Foto: Laura Klein
Heiko Hammerschmidt, NABU Osthavelland, zeigt die botanischen Besonderheiten wie z. B. die Graue Skabiose (Scabiosa canescens) bei der Exkursion im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch“ – Foto: Laura Klein

Das Naturschutzgebiet „Lindholz“ befindet sich östlich des Ortes Paulinenaue im Landkreis Havelland. Es besteht aus einem artenreichen Eichen-Hainbuchenwald mit hohen Anteilen von Winterlinde und Hasel. Außerdem kommen hier die letzten Exemplare einer in Brandenburg vom Aussterben bedrohten Orchideenart vor, die Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha). Im Naturschutzgebiet „Lindholz“ befindet sich ein 5,5 Hektar großes Totalreservat. Insgesamt zwölf Fledermausarten (davon elf waldbewohnende Arten) kommen im Waldgebiet Lindholz vor, mindestens acht Arten reproduzieren sich auch im Gebiet.
Der NABU Osthavelland engagiert sich seit vielen Jahren in der Pflege und Unterhaltung der vielfältigen Lebensräume. So werden z. B. einige der Wiesenstandorte jährlich gemäht. Die lichten Gehölzbestände werden von aufwachsendem Gebüsch befreit. Seltene Arten werden durch diese Pflege erhalten.

Die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg engagiert sich mit dem Projekt LIFE Trockenrasen in den Großen und Kleinen Jahnberge sowie in den Kaninchenbergen. So konnte u. a. ein lokaler Schäfer gewonnen werden. Seine Schafe weiden auf den Flächen und sorgen dafür, dass der Trockenrasen erhalten bleibt und Pappeln, Kiefern und Robinien zurückgedrängt werden.

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

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