Pflegeeinsatz im Leitsakgraben

Gemeinsam mit 16 Teilnehmenden pflegten wir am 4. März 2023 eine Magere Flachland-Mähwiese. Der NABU Osthavelland mäht diese Wiese im Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ seit Jahren. Diese Landschaftspflege hilft, selten gewordene Pflanzen, wie die Herbst-Zeitlose und das Gewöhnliche Sonnenröschen, zu erhalten. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die bei der Pflegeaktion mitgeholfen haben!
Heiko Hammerschmidt vom NABU Osthavelland bei der Wiesenmahd mit dem Freischneider im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ – Foto: Laura Klein
Heiko Hammerschmidt vom NABU Osthavelland bei der Wiesenmahd mit dem Freischneider im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ – Foto: Laura Klein

Die Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) ist in Brandenburg und Berlin vom Aussterben bedroht und daher von besonderem Schutzbedarf. Im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ befindet sich ein größeres Vorkommen von Herbst-Zeitlosen und ein Bestand an Gewöhnlichen Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) auf einer Mageren Flachland-Mähwiese, um dessen Erhalt sich der NABU Osthavelland seit vielen Jahren kümmert. Durch regelmäßige extensive Mahd wird verhindert, dass sich Büsche und Sträucher auf der Fläche ausbreiten und die Herbst-Zeitlose langfristig verdrängen.

Der NABU Osthavelland und der NABU Brandenburg luden alle herzlich zu der Veranstaltung ein:

Pflegeaktion im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“
Samstag, 04. März 2023, von 10 bis 13:30 Uhr
Treffpunkt: Imbiss am Weinberg (Graf-Arco-Straße 144, 14641 Nauen)

Schnittgut wird bei der Wiesenmahd im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ auf einer Plane gesammelt, um es später abzutransportieren – Foto: Laura Klein
Schnittgut wird bei der Wiesenmahd im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ auf einer Plane gesammelt, um es später abzutransportieren – Foto: Laura Klein

Pflegeeinsatz im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“

Gemeinsam mit dem NABU Osthavelland fuhren wir vom Treffpunkt aus in das FFH-Gebiet „Leitsakgraben“, um gemeinsam einen Arbeitseinsatz durchzuführen. Durch die Mahd drängten wir die Gräser zurück und sorgten für mehr Licht, damit die Herbst-Zeitlose ungestört wachsen und ihr Bestand erhalten bleiben kann.

Vielen herzlichen Dank an alle die beim Arbeitsansatz dabei waren!


Im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ tragen Teilnehmende das Mahdgut von der gemähten Wiese – Foto: Laura Klein
Im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ tragen Teilnehmende das Mahdgut von der gemähten Wiese – Foto: Laura Klein

Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus.


Das FFH-Gebiet „Leitsakgraben“

Das nach dem Gewässer „Leitsakgraben“ benannte FFH-Gebiet liegt in der Nähe von Nauen und ist Teil des Havelländichen Luch. Gekennzeichnet durch reich strukturierte Laubmischwälder und Feuchtgrünlandflächen bietet der „Leitsakgraben“ zahlreichen europarechtlich geschützten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, welche in umliegenden intensiv bewirtschafteten Kulturlandschaften keine Rückzugsorte finden.

Die im Gebiet vorkommenden Magere Flachland-Mähwiesen (LRT: 6510) stammen aus langjähriger kleinbäuerlicher Nutzung. So wurden den Standorten durch extensive Mahd Nährstoffe entzogen und es konnten sich neben den dominanteren Grasarten viele Blütenpflanzen etablieren.

Generell ist dieser Lebensraumtyp in Deutschland aufgrund von Überdüngung und häufiger Mahd leider selten geworden und deshalb europarechtlich nach der FFH-Richtlinie geschützt. Gemeinsam mit Naturschutz-Aktiven sichert der NABU Osthavelland das Bestehen dieses Lebensraums durch geeignete Maßnahmen. So können wir gefährdete Arten wie zum Beispiel die Herbst-Zeitlose schützen und bewahren.

Bei Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale L.) ist es anders als bei anderen Blütenpflanzen: im Herbst treiben die Blüten, im Frühling erscheinen die grünen Blätter und Früchte. - Foto: Lars Röhling
Bei Herbst-Zeitlosen (Colchicum autumnale L.) ist es anders als bei anderen Blütenpflanzen: im Herbst treiben die Blüten, im Frühling erscheinen die grünen Blätter und Früchte. – Foto: Lars Röhling
Die Herbst-Zeitlose

Sonnig bis halbschattig, warm und windgeschützt – der Rand einer Waldlichtung ist ein besonders gemütlicher Ort. Auch die Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) fühlt sich dort ausgesprochen wohl. Die Fläche, die beim Pflegeeinsatz gemäht werden soll, beherbergt ein großes Vorkommen an Herbst-Zeitlosen. Im Gegensatz zu anderen Blütenpflanzen tanzt die Herbst-Zeitlose ein wenig aus der Reihe. Ihre Blüten treiben im Herbst aus und im Frühling werden grüne Blätter und Früchte gebildet. Die lila, rosa oder weißlich gefärbten Blüten ähneln den der Krokusse und die Blätter können mit dem Bärlauch verwechselt werden. Hier ist Vorsicht geboten, denn Herbst-Zeitlose sind für den Menschen stark giftig! Dem Eulenfalter, einer nachaktiven Schmetterlingsart, hingegen dient ihr Nektar als Nahrungsquelle.

Feuchtwiesen, Auenwälder und deren Ränder bevorzugen die Herbst-Zeitlosen. Solche Biotopflächen kommen in Brandenburg immer weniger vor und auch die Vorkommen der Herbst-Zeitlosen gehen zurück. Laut der Roten Liste Brandenburgs ist die Herbst-Zeitlose in Brandenburg vom Aussterben bedroht und damit sehr schützenswert.


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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

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