Exkursion in die Lange-Damm-Wiesen

Gemeinsam mit Gerd Haase vom NABU Strausberg-Märkische Schweiz haben wir am Samstag, 20. Mai 2023 die Welt der heimischen Orchideen entdeckt! Mit Gummistiefeln, Ferngläsern sowie Fotokameras erkundeten wir das FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ nahe Rüdersdorf bei Berlin und fanden heraus, dass Wasserbüffel eine wunderbare Landschaftsplege betreiben und damit die Orchideen fördern.
Teilnehmende entdecken die Flora und Fauna im FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“- Foto: Julia Teubner
Teilnehmende entdecken die Flora und Fauna im FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“- Foto: Julia Teubner

Der NABU Strausberg-Märkische Schweiz und der NABU Brandenburg luden alle herzlich zu der Veranstaltung ein:

Orchideen-Exkursion in die Lange-Damm-Wiesen
Samstag, 20. Mai 2023, 10:00 bis ca. 13:00 Uhr
Treffpunkt: Bushaltestelle Hennickendorf (MOL), Wachtelberg (Bus 950), Ecke L23 / Strausberger Str. / Mühlenstraße, 15378 Rüdersdorf bei Berlin (siehe Karte unten)

Die Wasserbüffel im FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ betreiben aktive Landschaftspflege. - Foto: Hendrik Roth
Die Wasserbüffel im FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ betreiben aktive Landschaftspflege. – Foto: Hendrik Roth

Bericht über die Exkursion im FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“

Mit 700 verschiedenen Pflanzenarten hat das FFH-Gebiet eine sehr große Artenvielfalt zu bieten. Einige davon konnten die 25 Teilnehmenden der Exkursion an diesem Tag bewundern. Neben Bachnelkenwurz, Sumpfherzblatt, Sumpfblutauge, Sternmiere, Fieberklee, Zypressenwolfsmilch, Klappertopf, Kuckuckslichtnelke, Weißdorn, Mädesüß, Honiggras, Feldsalat, Waldsimse und dem Zittergras konnten auch der Kriechende Günsel, Flaumiger Wiesenhafer, Kahler Frauenmantel, Kleiner Baldrian sowie die Zweiteilige Segge bestaunt werden. Große Aufmerksamkeit bekamen natürlich die Orchideen wie das Läusekraut, Helm-Knabenkraut, Großes Zweiblatt oder das Steifblättrige Knabenkraut. Tierischen Besuch erhielten wir auch noch: Nachdem Schwarzmilan und Kuckuck uns aus der Luft begutachtet hatten, lugten zaghaft ein paar große, schwarze Augen hinter den Hecken am Rande der Wiese hervor. Die Wasserbüffel unternahmen nun eine eigene Exkursion und plötzlich wurden wir bestaunt. Tatsächlich waren sie so angetan, dass sie uns vor Freude gar nicht mehr von der Wiese lassen wollten. Somit musste die Exkursion einen Bogen um die Herde schlagen, um anschließend noch andere Bereich des FFH-Gebiets erkunden zu können.

Vielen Dank an alle die dabei waren!

Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten, es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus und besteht aus 27 Vogelschutzgebieten und fast 600 FFH-Gebieten.

Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ – Foto: Laura Klein
Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ – Foto: Laura Klein

FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“

Das FFH-Gebiet liegt im Nordosten Berlins zwischen Strausberg und Petershagen sowie Rehfelde und Rüdersdorf. Die Flächen sind auch als die aneinandergrenzenden Naturschutzgebiete „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ und „Lange Dammwiesen und Unteres Annatal“ geschützt. Der NABU Landesverband Brandenburg, der NABU Regionalverband Strausberg – Märkische Schweiz und die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe besitzen Flächen in den Schutzgebieten.

Eine bis zu zwei Kilometer breite eiszeitliche Rinne durchzieht die Schutzgebiete innerhalb der Barnimer Hochfläche. Hohe Hügel und Dämme ragen aus den ebenen Wiesenniederungen mit ihren Flachmooren heraus. Diese höher gelegenen Flächen sind sandig und trocken, dort ist zum Teil der FFH-Lebensraumtyp Trockene, kalkreiche Sandrasen (LRT 6120) zu finden. Die Kalkreichen Niedermoore (LRT 7230) und Pfeifengraswiesen (LRT 6410) in den Niederungen der Gebiete haben eine regionale und überregionale Bedeutung.

Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) - Foto: Gerd Haase
Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) – Foto: Gerd Haase

Die botanische Vielfalt ergibt sich durch das räumlich eng verzahnte Mosaik der unterschiedlichen Lebensräume. Feuchte Hochstaudenfluren, Seggenriede und Röhrichte, aber auch extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden nasser bis frischer Standorte, Stieleichen-Hainbuchen- und bodensaurer Eichenwald, oligotrophe Moore und Moorwälder sowie trockene, kalkreiche Sandrasen kommen im Gebiet vor. Diese Lebensräume bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause: Von Fischerotter und Rotbauchunke über Kranich und Bekassine bis hin zu Großem Feuerfalter, mehreren Orchideenarten, Armblütiger Sumpfsimse und Pracht-Nelke.

Mehr Informationen über die Naturschutzgebiete „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ und „Lange Dammwiesen und Unteres Annatal“ sowie über das FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ findest Du auf den Webseiten der Langen-Damm-Wiesen, des NABU und des NABU Brandenburg.


Sumpf-Knabenkraut (Anacamptis palustris) - Foto: Gerd Haase
Sumpf-Knabenkraut (Anacamptis palustris) – Foto: Gerd Haase

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

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