Die Kalksandrasen im Schutzgebiet stellen einen schützenswerten Lebensraum für bedrohte Pflanzen und Tiere dar. Durch kontinuierliche Pflegemaßnahmen wie die jährliche Mahd der Flächen können diese wertvollen Offenlandschaften in ihrer Artenvielfalt erhalten werden. Durch den Abtransport des Mahdguts können wir verhindern, dass sich im Boden zu viele Nährstoffe anreichern. So unterstützen wir die dort wachsenden Pflanzen, die auf einen nährstoffarmen Standort angewiesen sind.
Auf den Wiesen sind zu diesem Zeitpunkt niedrigwachsende Kräuter wie Arznei-Thymian (Thymus pulegioides) zu sehen. Klicke hier, wenn Du mehr über das FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“ erfahren möchtest.
Der Natur Hennigsdorf e. V. und der NABU Brandenburg laden alle herzlich zu der Veranstaltung ein:
Pflegeeinsatz im FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“
Samstag, 5. August 2023, von 10 bis ca. 13 Uhr
Treffpunkt: Hennigsdorf Ortsausgang Richtung Marwitz, Parkplatz an der Bahnbrücke, die die L17 (Berliner Str.) quert (16761 Hennigsdorf, siehe Karte unten)
Informationen zum Ablauf der Exkursion
Die Kalksandrasen werden bereits im Vorhinein vom Natur Hennigsdorf e. V. gemäht. Während des Pflegeeinsatzes möchten wir das Mahdgut auf der Fläche zusammenharken, sodass es abtransportiert werden kann. Bitte bring genügend Trinkwasser und ggf. Verpflegung für Dich mit und denke an gelände- und wetterangepasste Kleidung und Schuhe sowie ggf. Sonnen- und Mückenschutz. Wenn vorhanden, bring Dir gerne Arbeitshandschuhe mit.
Anmeldung
Wir bitten alle Interessierten um Anmeldung über unser Anmeldungsformular (siehe unten). Für Fragen stehen der Natur Hennigsdorf e. V. (per E-Mail: natur-hennigsdorf@web.de oder per Tel: 0176 – 91414179) und der NABU Brandenburg gerne zur Verfügung (per E-Mail: natura2000@nabu-bb.de oder per Telefon: 01514 – 3314574).
Wir freuen uns auf Dich!
Anreise und Treffpunkt
Wir treffen uns am Samstag, 5. August 2023, um 10 Uhr auf dem Parkplatz an der Bahnbrücke am Ortsausgang Hennigsdorf in Richtung Marwitz (Berliner Straße/L17, 16761 Hennigsdorf, siehe Karte unten). Von dort gehen wir gemeinsam ins Schutzgebiet. Vom Bahnhof Hennigsdorf erreichst Du den Treffpunkt in ca. 11 Minuten mit dem Fahrrad (ca. 3 km).
Fahrplanauskünfte findest Du auf der Webseite des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg.
Natura 2000
Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten, es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus und besteht aus 27 Vogelschutzgebieten und fast 600 FFH-Gebieten.
Das FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“
Westlich von Hennigsdorf, direkt vor den Toren Berlins, erstreckt sich ein wenig erschlossenes, zusammenhängendes Niedermoorgebiet mit artenreichem Feucht- und Frischgrünland und einer bemerkenswerten Zahl gefährdeter Pflanzenarten – das FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“. Die Niederung des Muhrgrabens umfasst ein artenreiches Mosaik von kalkreichen Pfeifengraswiesen, mageren Flachlandmähwiesen, feuchten Hochstaudenfluren, trockenen kalkreichen Sandrasen, Eichen-Hainbuchenwald und bodensaurem Eichenwald, eingefasst von weitgehend extensiv genutzten Grünland- und Waldflächen.
Seit Jahrzehnten werden hier viele Flächen naturschutzfachlich betreut. Mit einem abgestimmten Konzept aus landwirtschaftlicher Heugewinnung, Schafsbeweidung und gezielt Landschaftspflege wird zur Erhaltung seltener Arten beigetragen. Auf den Wiesen der Muhrgrabenniederung blühen u. a. Sibirische Schwertlilien, Pracht- und Kuckucks-Lichtnelken, Gewöhnlicher Teufelsabbiss, verschiedene Orchideenarten, Gelbe Wiesenraute und endemische Sumpf-Löwenzähne.
Diese feuchten Lebensräume sind abhängig vom Grundwasserstand und reagieren sehr sensibel auf Veränderungen der Wasserverfügbarkeit. Sinkende Grundwasserstände gefährden den Artenreichtum im FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“ nachhaltig.