
Die Jahnberge liegen im südlichen Randbereich des Großen Havelländischen Luchs in der Nähe des Orts Paulinenaue im Landkreis Havelland. Im FFH-Gebiet gibt es floristische Besonderheiten und gefährdete Lebensräume wie z. B. subkontinentale basenreiche Sandrasen und Steppenrasen zu sehen. Floristische Besonderheiten im Gebiet sind z. B. Graue Skabiose (Scabiosa canescens), Ähriger Blauweiderich (Pseudolysimachion spicatum) oder der Steppen-Sesel (Seseli annuum), die an vielen Orten selten geworden sind. Nur durch Pflegemaßnahmen wie Mahd, Beweidung und Entbuschung können wir die Trockenrasen und Sandrasen im Paulinenauer Luch erhalten.
Pflegeaktion im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“
Samstag, 06. September 2025, 10:00 bis 14:00 Uhr
Treffpunkt: Bahnhof Paulinenaue

Bericht zum Ablauf des Aktionstages
Um die Trockenrasenfläche der Kleinen Jahnberge zu pflegen, haben wir uns gemeinsam mit dem NABU Osthavelland auf den Weg in das FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ begeben. Beim Arbeitseinsatz mähten wir die Fläche und entfernten unter anderem Zitterpappelschösslinge, um der Verbuschung entgegenzuwirken. Zudem haben wir das Mahdgut auf der Fläche zusammengeharkt, damit es anschließend abtransportiert werden konnte. Auf einer Erweiterungsfläche wurden darüber hinaus Robinien entfernt, wodurch der weitere Gehölzauswuchs verhindert werden sollte. Insgesamt war es für uns trotz warmer und kräftezehrender Temperaturen ein sehr erfolgreicher und schöner Aktionstag mit vielen fleißigen Helfern. Ein großes Dankeschön an alle, die als Unterstützung dabei waren und somit aktiv zum Erhalt wertvoller Pflanzen beitragen.
Vielen Dank für Deine Unterstützung!
Natura 2000
Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten, es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus und besteht aus 27 Vogelschutzgebieten und fast 600 FFH-Gebieten.

FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“
Das FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ liegt am südlichen Rand des Großen Havelländischen Luchs. In einem reich strukturierten Mosaik aus einzelnen Teilflächen umfasst das Schutzgebiet trockene Lebensräume, wie Sand- und Trockenrasen, aber auch feuchte Wiesen-Standorte und naturnahe Lauwälder.
Mit der 12. Erhaltungszielverordnung, die die FFH-Gebiete rechtlich sichert, wurden die drei Gebiete „Paulinenauer Luch“, „Lindholz“ und „Paulinenauer Luch Ergänzung“ zusammengelegt. Das neue Gebiet erhält den Namen FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ (EU-Nr.: DE 3342-301, Landes-Nr. 447). Das FFH-Gebiet liegt auch im Landschaftsschutzgebiet „Westhavelland“. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe besitzt Flächen im Lindholz und in den Großen und Kleinen Jahnbergen.
Das Lindholz und die Große und Kleinen Jahnberge sind auch als Naturschutzgebiete geschützt. In den Jahnbergen gibt es floristische Besonderheiten und gefährdete Lebensräume wie subkontinentale basenreiche Sandrasen und Steppenrasen zu sehen, auf denen Arten wie z. B. Ähriger Blauweiderich (Pseudolysimachion spicatum), Graue Skabiose (Scabiosa canescens) und Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum) vorkommen.
Das Naturschutzgebiet „Lindholz“ befindet sich östlich des Ortes Paulinenaue im Landkreis Havelland. Es besteht aus einem artenreichen Eichen-Hainbuchenwald mit hohen Anteilen von Winterlinde und Hasel. Außerdem kommen hier die letzten Exemplare einer in Brandenburg vom Aussterben bedrohten Orchideenart vor, die Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha). Im Naturschutzgebiet „Lindholz“ befindet sich ein 5,5 Hektar großes Totalreservat. Insgesamt zwölf Fledermausarten (davon elf waldbewohnende Arten) kommen im Waldgebiet Lindholz vor, mindestens acht Arten reproduzieren sich auch im Gebiet.
Der NABU Osthavelland engagiert sich seit vielen Jahren in der Pflege und Unterhaltung der vielfältigen Lebensräume. So werden z. B. einige der Wiesenstandorte jährlich gemäht oder von einem lokalen Schäfer mit Schafen beweidet. Die lichten Gehölzbestände werden von aufwachsendem Gebüsch befreit. Seltene Arten werden erhalten und das Geschehen auf den Flächen aufmerksam beobachtet.
Die Trockenrasen im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ sind Teil des EU-Projekts „LIFE Trockenrasen“ der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg.




