Basis-Training: Argumentation und Gesprächsführung

Wie kannst Du andere von Deinem Standpunkt überzeugen? Mit welcher Technik kannst Du Deine Argumente für die Natur stärken? Bei unserem Kommunikationstraining am 9. und 10. Juli 2022 in Potsdam sind wir genau solchen Fragen auf den Grund gegangen. Gemeinsam mit dem Debattier-Vizemeister Dr. Moritz Kirchner absolvierten wir ein Basistraining im souveränen und schlagkräftigen Argumentieren für den Naturschutz.
Beim Argumentationstraing mit Moritz Kirchner steht der Praxisbezug im klaren Vordergrund - Foto: Lars Röhling
Beim Argumentationstraing mit Moritz Kirchner steht der Praxisbezug im klaren Vordergrund – Foto: Lars Röhling

Zwei Monologe machen noch keinen Dialog – so das Sprichwort. Auf der Wiese, im Wald oder im Gespräch mit der örtlichen Gemeinde können spontan strittige Themen aufkommen. In solchen Situationen ist neben fundiertem Fachwissen auch starke Überzeugungskraft gefragt. Im Naturschutz geht es darum, Arten und ihre Lebensräume zu erhalten und zu schützen. Die Menschen, die über die Umsetzung dieser Ziele entscheiden, müssen häufig überzeugt, motiviert oder umgestimmt werden. Ausführliche Gespräche und geschicktes Argumentieren sind die besten Mittel, um zu erklären, dass z. B. Gewässerrandstreifen oder Beweidung die Artenvielfalt erhöhen können.

Vor allem im Schutz und der Weiterentwicklung von Natura 2000-Gebieten treffen eine Vielzahl unterschiedlicher Interessensgruppen aufeinander. Hier gilt es, besonders diplomatisch zu agieren, um für die Natur auf den EU-weit geschützten Flächen den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Mit dem konstruktiven Dialog wollen wir uns für einen erfolgreichen Schutz der FFH-Gebiete in Brandenburg einsetzen.

Daher lud der NABU Brandenburg alle ganz herzlich ein:

Basis-Training: Argumentation und Gesprächsführung
am Samstag, 9. Juli 2022, 10 – 17 Uhr und am Sonntag, 10. Juli 2022, 9 – 15 Uhr
im Haus der Natur (Lindenstraße 34, 14467 Potsdam)

Dr. Moritz Kirchner vom Institut für Kommunikation und Gesellschaft verfügt über eine langjährige Erfahrung als Trainer, Berater und Coach in Kommunikation und Rhetorik. Er war 2015 Vizemeister im Debattieren und schreibt u. a. Reden für Abgeordnete. – Foto: Lars Röhling

Ablauf des Trainings

Wie vermittele ich zielführend Aspekte oder komplexe Zusammenhänge des Naturschutzes? Wie gewinnen wir einzelne Akteur*innen für den gemeinsamen Schutz der Natur? Diesen Fragen wollten wir auf den Zahn fühlen. Deshalb trafen wir uns in morgendlicher Frische im Haus der Natur in Potsdam zum Argumentationstraining. Dr. Moritz Kirchner begrüßte uns und erklärte: „Im Zentrum jeder Diskussion steht eine Streitfrage. Das bloße Aufzählen von Fakten überzeugt unser gegenüber jedoch noch lange nicht, den eigenen Stantpunkt zu überdenken. Zu einer erfolgreichen Argumentation gehört weit mehr!“
Gesagt, getan! In praktischen Übungen lernten wir, mit Bilden zu sprechen und komplexe Zusammenhänge mit aussagekräftigen Beispielen zu untermauern. Wir beschäftigten uns darüber hinaus, wie Gespräche deeskaliert werden können und welche Fallstricke existieren, wenn die sogenannten „Heiligümer“ des/der Gesprächspartnerin angegriffen werden.
Die Gesprächsführung wurde situativ simuliert (z.B. Gespräche mit dem/der Naturschützerin oder dem/der Behördenvertreterin) und anschließend in der Gruppe erarbeitet und reflektiert. Alle Teilnehmenden konnten Beispiele aus ihrem persönlichen Alltag integrieren. An beiden Tagen wurden wir mit einem warmen leckeren Mittagsessen belohnt.
Wir danken Dr. Moritz Kirchner für den spannenden Workshop und natürlich auch allen Teilnehmenden.

Inhalte des Argumentationstrainings:
  • Grundlagen der Argumentation und Gesprächsführung
  • Körpersprache, Stimme und Präsentationsfähigkeiten
  • Besonderheiten der Kommunikation zu biologischen Themen
  • aktives Einüben verschiedener Argumentationstechniken
  • aktives Zuhören und Spiegeln
  • Umgang mit Widerständen und Killerphrasen
  • die eigene Botschaft und ihr entsprechender Rahmen
  • angewandte Methoden: z. B. Einwand-Training und Rollenspiele
  • bildliches Framing und Storytelling

Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten. Es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus und besteht aus 27 Vogelschutzgebieten und fast 600 FFH-Gebieten.

Gemeinsam haben wir Für- und Gegenargumente zu naturschutzfachlichen Themen erarbeitet und anschließend in simulierten Gesprächssituationen angewandt – Foto: Laura Klein

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: