Aktionstag im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“

Am 4. Januar 2020 setzten die Naturschutz-Aktiven bei Wind und Wetter Laubbesen und Rechen beim Pflegeeinsatz ein, um die Wiesenarten der Mageren Flachland-Mähwiesen zu erhalten. Dieser Aktionstag vom NABU Osthavelland fand im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ statt.
Naturschutz-Aktive, die beim Pflegeeinsatz im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ teilnahmen – Foto: NABU Osthavelland
Naturschutz-Aktive, die beim Pflegeeinsatz im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ teilnahmen – Foto: NABU Osthavelland

Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten, es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume wildlebender Arten europaweit.

FFH-Gebiet „Leitsakgraben“

Das FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ liegt in der Nähe von Nauen und ist Teil des Havelländischen Luch. Zahlreiche europarechtlich geschützte Tierarten, darunter 12 von 18 in Brandenburg vorkommenden Fledermausarten, wie die FFH-Art Großes Mausohr, kommen im Schutzgebiet vor. Aber auch der auf altholzreiche Laubwälder angewiesene Eremit, ein Holzkäfer, ist im Gebiet zu finden. Auch für die im Gebiet vorkommenden Vogelarten, Fischotter und Biber sowie Kammmolch und Schmale Windelschnecke dient das Schutzgebiet als Rückzugsraum. Im Wesentlichen dient das FFH-Gebiet dem Erhalt und der Entwicklung der vorhandenen Wald-Lebensraumtypen, insbesondere Eichen-Hainbuchenwälder und Erlen-Eschen-Wälder, aber auch der artenreichen Feuchtgrünlandflächen.

Neben den Wald-Lebensraumtypen müssen die beiden im FFH-Gebiet vorkommenden Offenland-Lebensraumtypen, Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden (LRT 6410) und Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510), durch geeignete Maßnahmen erhalten und gefördert werden. Ursachen für die Verschlechterungen der Mageren Flachland-Mähwiesen ist die Intensivierung der Bewirtschaftung, z. B. durch Überdüngung mit Gülle, Grünlandumbruch, Ablagerung von Biomasse und Aufforstung. Ein größerer Bestand von Herbst-Zeitlosen (Colchicum autumnale) kommt auf einer der Magere Flachland-Mähwiesen im Gebiet vor.

Aktionstag mit Pflegeeinsatz im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“
Samstag, 4. Januar 2020, von 10 bis ca. 14 Uhr
Veranstaltung auf Facebook

Um die Wiesenarten zu erhalten, fand beim Aktionstag ein Pflegeeinsatz mit Mahd im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ statt. Diese späte Mahd ermöglicht den Fortbestand von blütenreichen Mageren Flachland-Mähwiesen.

Bericht vom Aktionstag im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“:

Am Samstagmorgen trafen wir uns um 10 Uhr am geplanten Treffpunkt, am Ortseingang der Ortschaft Waldsiedlung an der B 273 (nördlich von Nauen, Nähe Funkamt-Gelände), und begrüßten einander. Trotz der Wettervorhersage mit Wolken und Regen waren erfreulicherweise viele motivierte Aktive gekommen. Von dort aus fuhren wir gemeinsam zum FFH-Gebiet. Zu zehnt machten wir uns auf den Weg und trugen die Forken, Harken, Freischneider und Schubkarren ein paar Meter durch den Wald zur Fläche mit der Mageren Flachland-Mähwiese. Dann stellten Fred Meister und Heiko Hammerschmidt vom NABU Regionalverband Osthavelland“ das Gebiet kurz vor. Bevor es richtig losging, machten wir ein paar Bilder, um den Zustand der Fläche vor und nach dem Pflegeeinsatz zu dokumentieren. Der Regen sollte gegen Mittag anfangen, also machten wir uns gleich an die Arbeit. Wir teilten uns in zwei Gruppen von je fünf Personen auf, die jeweils eine Hälfte der Fläche mähten. Obwohl der Regen doch etwas früher kam als angesagt, waren wir dank vieler helfender Hände früher als geplant mit der Arbeit fertig. Nach dem Einsatz gab es bei Brezeln und Tee einen angeregten Austausch über die Herausforderungen im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ und zukünftige Aktivitäten.
Vielen herzlichen Dank an alle Aktiven für ihren tatkräftigen Einsatz!


Bilder vom Aktionstag im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“:

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

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