Botanischer Workshop in Lange-Damm-Wiesen

Mit den Botanikern Michael Ristow, Gerd Haase und Justus Meißner erkundeten wir am 26.06.2021 Trockenrasen und Feuchtwiesen im FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“. FFH-Lebensraumtypen des Grünlands standen im Fokus dieser Veranstaltung.
Exkursion im Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ – Foto: Sarah Diering
Exkursion im Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ – Foto: Sarah Diering

Büffel lassen Orchideen blühen

Im Rahmen des EU-LIFE-Projektes „Kalkmoore Brandenburgs“ der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg wurden ausgewählte Gräben mit Torf zugeschüttet, die Moorflächen renaturiert und wieder vernässt. Dadurch konnten verschollene Lebensräume wiederbelebt werden. Von feuchten Hochstaudenfluren über extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden bis hin zu Trockenrasen – das FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ hat heute – mit 700 verschiedenen Pflanzenarten – eine sehr große Artenvielfalt zu bieten.
Mit Mahd und Beweidung setzt sich Gerd Haase vom NABU Strausberg-Märkische Schweiz seit Jahrzehnten für den Erhalt einer vielfältigen Offenlandschaft in den Lange-Damm-Wiesen ein. Mit schweren Geräten können die feuchten Wiesen nicht gemäht werden. Hier muss per Hand oder mit Tieren gearbeitet werden. Schafe, Rinder und sogar Wasserbüffel helfen Gerd Haase bei der Landschaftspflege dieser einzigartigen Landschaft. Konkurrenzschwache Pflanzen wie Orchideen bekommen durch die Pflege eine Chance und können sich so gegen vorher dominante Arten wie Schilf und Großseggen durchzusetzen.
Klicken Sie hier, wenn Sie mehr über die Lange-Damm-Wiesen erfahren möchten.

Auf botanischer Entdeckungstour

Gemeinsam mit den Botanikern Michael Ristow von der Uni Potsdam, Gerd Haase vom NABU Strausberg-Märkische Schweiz und Justus Meißner von der Stiftung Naturschutz Berlin erkundeten wir beim botanischen Workshop die unterschiedlichen Lebensräume und FFH-Lebensraumtypen der Langen-Damm-Wiesen. Insbesondere die FFH-Lebensraumtypen des Grünlands im mittleren Teil der Lange-Damm-Wiesen standen im Fokus des Workshops.

Botanischer Workshop im FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“
Samstag, 26. Juni 2021, von 9 Uhr bis ca. 15 Uhr

Vielen Dank an alle, die beim Workshop mitgewirkt haben!

FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“

Natura 2000
Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Gemeinsam mit den Vogelschutzgebieten bilden FFH-Gebiete das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten – Natura 2000. Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit.

FFH-Gebiet „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“
Das FFH-Gebiet liegt im Nordosten Berlins zwischen Strausberg und Petershagen sowie Rehfelde und Rüdersdorf. Die Flächen sind auch als die aneinandergrenzenden Naturschutzgebiete „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ und „Lange Dammwiesen und Unteres Annatal“ geschützt. Der NABU Landesverband Brandenburg, der NABU Regionalverband Straußberg – Märkische Schweiz und die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe besitzen Flächen in den Schutzgebieten.

Eine bis zu zwei Kilometer breite eiszeitliche Rinne durchzieht die Schutzgebiete innerhalb der Barnimer Hochfläche. Hohe Hügel und Dämme ragen aus den ebenen Wiesenniederungen mit ihren Flachmooren heraus. Diese höher gelegenen Flächen sind sandig und trocken, dort ist zum Teil der FFH-Lebensraumtyp Trockene, kalkreiche Sandrasen (LRT 6120) zu finden. Die kalkreichen Niedermoore (LRT 7230) und Pfeifengraswiesen (LRT 6410) in den Niederungen der Gebiete haben eine regionale und überregionale Bedeutung.

Die botanische Vielfalt ergibt sich durch das räumlich eng verzahnte Mosaik der unterschiedlichen Lebensräume. Feuchte Hochstaudenfluren, Seggenriede und Röhrichte, aber auch extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden nasser bis frischer Standorte, Stieleichen-Hainbuchen- und bodensaurer Eichenwald, oligotrophe Moore und Moorwälder sowie trockene, kalkreiche Sandrasen kommen im Gebiet vor. Diese Lebensräume bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause: Von Fischerotter und Rotbauchunke über Kranich und Bekassine bis hin zu Großem Feuerfalter, mehreren Orchideenarten, Armblütige Sumpfsimse und Pracht-Nelke.

Mehr Informationen über die Naturschutzgebiete „Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge“ und „Lange Dammwiesen und Unteres Annatal“ finden Sie auf der Webseite der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, der Webseite der Langen-Damm-Wiesen und der Webseite vom NABU Brandenburg.

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: