Debatten-Workshop: Artenschutz und Natura 2000

Biber und Wolf – Konfrontation oder Kompromiss? Die einen sind begeistert, wenn sie geschützte FFH-Arten in der Natur beobachten können und preisen ihre Funktionen im Ökosystem. Für andere stellen FFH-Arten eine Plage, Naturzerstörung und Gefahren für Nutztiere dar. Wie können die oft hitzig geführten Debatten zu konstruktiven Lösungen führen? Wir laden alle ein, mit uns am 15. Dezember 2021 bei Debatten-Workshop über Artenschutz und Natura 2000 zu diskutieren.
Biber an der Havel – Foto: Klemens Karkow
Biber an der Havel – Foto: Klemens Karkow

Biber und Wolf sind durch das Bundesnaturschutzrecht und die FFH-Richtlinie streng geschützte Arten. Beauftragte für Biber, Wolf und Co kommen immer wieder in kontroverse Debatten mit Nutzungsgruppen, die wirtschaftliche Verlust durch die Arten beklagen. Wie sieht ein Management aus, das die Konflikte zwischen Natur- und Artenschutz sowie Weidetierhaltung, Fischerei, Landwirtschaft und Jagd befrieden kann? Welche Präventionsmaßnahmen müssen ergriffen werden? In welchem Umfang können Fördergelder gezahlt werden? Was sind z. B. bewährte Herdenschutzmaßnahmen? Wie können Regelungen praxisnah umsetzbar und der bürokratische Aufwand für diese überschaubar bleiben?

Diese brennenden Fragen beschäftigen immer mehr Menschen in Brandenburg und beeinflusst zunehmend die Arbeit der Naturschutz-Aktiven innerhalb und außerhalb von Schutzgebieten. Ausführliche Gespräche und geschicktes Argumentieren helfen dabei, Personen von Maßnahmen zu überzeugen, die beim Schutz der FFH-Arten helfen können. Bei unserem Debatten-Workshop möchten wir mit Dir darüber sprechen, wie ein konstruktiver Dialog aussehen kann. Wir möchten Dich mit dem Workshop darin bestärkten, Debatten erfolgreich zu führen und neue Diskussionsstrategien auszuprobieren.

Schlagfertig argumentieren und konstruktiv Gespräche führen!

Für den erfolgreichen Schutz von Brandenburgs FFH-Gebieten möchten wir mit Dir den Dialog über geschützte FFH-Arten üben. Im Debatten-Workshop möchten wir gemeinsam unsere Argumentations- und Kommunikationsfähigkeit stärken. Wir wollen den Umgang mit herausfordernden Situationen und herausfordernden Personen trainieren sowie ein politisches Framing zu bestimmten Themen entwickeln. Außerdem werden wir mit Einwänden und Widerständen umgehen lernen. Wir beginnen mit einer Einführung in das Schwerpunktthema, dann sammeln wir gemeinsam Argumente in Kleingruppen. Danach gehen wir gemeinsam in die Debatte.

Der NABU Brandenburg lädt alle ganz herzlich zur digitalen Veranstaltung ein!

Debatten-Workshop: Artenschutz und Natura 2000
am 15. Dezember 2021, um 18 bis 21 Uhr, im Webinarraum

Hirschkäfer – Foto: NABU / Anne Rollero
Hirschkäfer – Foto: NABU / Anne Rollero

Beim Workshop möchten wir mit Dir auch darüber diskutieren, wie ein sinnvolles Management und Monitoring von FFH-Arten helfen kann, das weltweit größte Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ mit Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH-Gebieten) in einem guten Zustand zu erhalten. Vor allem im Artenschutz und der Weiterentwicklung von Natura 2000-Gebieten treffen eine Vielzahl unterschiedlicher Interessensgruppen aufeinander. Hier gilt es, besonders diplomatisch zu agieren, um für die Natur auf den EU-weit geschützten Flächen den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus.

Wolf – Foto: Kathleen Gerber
Wolf – Foto: Kathleen Gerber

Um Maßnahmen, wie z. B. Zaunbau und der Einbau von Gittern zum Schutz von Durchlässen, umsetzen zu können, müssen involvierte Personen häufig überzeugt, motiviert oder umgestimmt werden. In Brandenburg werden Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Schäden durch die geschützte Tierarten Wolf und Biber gefördert. Wer kann diese Fördergelder beantragen und gibt es dazu Beratungsangebote? Lohnt sich die Anschaffung eines Herdenschutzhundes? Wie sieht ein Zaun aus, der Wölfe oder Fischotter abhält? Wer ist zuständig, um Drahtmanschetten für den Gehölzschutz gegen Biberschäden anzubringen? Die spannenden Fragen, die sich aus dem Management für Wolf und Biber ergeben, wollen wir mit Dir im Workshop diskutieren.


Ablauf des Debatten-Workshops

17:45 Uhr Technikeinführung mit Laura Klein, NABU Brandenburg
18:00 Uhr kurze Vorstellungsrunde
18:05 Uhr Einführung in Argumentation und Gesprächsführung, Dr. Moritz Kirchner, Institut für Kommunikation und Gesellschaft
18:20 Uhr Einführung ins Thema: „Artenschutz und Natura 2000“, Laura Klein, NABU Brandenburg
18:30 Uhr Einführung in 1. Debatten-Runde, Laura Klein, NABU Brandenburg
18:35 Uhr bis 21 Uhr im Wechsel: Teilnehmende sammeln fachliche Argumente in digitalen Kleingruppen, gemeinsame Debatten (pro vs. contra) mit diesen gesammelten Argumenten und Input von Dr. Moritz Kirchner (zwei Debatten-Runden)
21:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Themen der beiden Debatten-Runden:

  • pro vs. contra: Schutz des Europäischen Bibers (Castor fiber)
  • pro vs. contra: Schutz des Wolfs (Canis lupus)

Dr. Moritz Kirchner vom Institut für Kommunikation und Gesellschaft verfügt über eine langjährige Erfahrung als Trainer, Berater und Coach in Kommunikation und Rhetorik. Er war 2015 Vizemeister im Debattieren und schreibt u. a. Reden für Abgeordnete.

Wir freuen uns auf Deine Teilnahme!

Anmeldung

Um ein konstruktives und nachhaltiges Training zu ermöglichen, ist die Anzahl der Teilnehmenden beschränkt. Wir bitten daher alle Interessierten um Anmeldung über unser Anmeldungsformular.

Für Fragen stehen wir Dir gerne per Mail (natura2000@nabu-bb.de) oder per Telefon (03342 – 422 57 27) zur Verfügung. Nach Deiner Anmeldung erhältst Du alle weiteren Informationen, wie z. B. die Zugangsdaten für den digitalen Veranstaltungsraum.

Das online Training wird interaktiv gestaltet. Für die Teilnahme benötigst Du unbedingt:

  • eine stabile Internetverbindung
  • einen PC oder einen Laptop
  • einen aktuellen Internetbrowser wie Firefox oder Chrome
  • funktionsfähige Ein- und Ausgabegeräte, d. h. für die Videoübertragung eine integrierte Kamera oder eine externe Webcam und für die Tonübertragung Lautsprecher oder Kopfhörer und ein Mikrofon bzw. ein Headset

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: