Wie gehen wir mit immer mehr verbuschenden Offenlandflächen um? Müssen wir unsere Anstrengungen der Biotoppflege verstärken oder sollten wir mehr natürliche Sukzession zulassen? Können angesichts der unvorhersehbaren klimatischen Veränderungen unsere Konzepte überhaupt greifen oder ist es gerade jetzt essentiell solche historisch geschaffenen Biodiversitätsinseln aktiv zu fördern, um den vollständigen Verlust gewisser Arten vorzubeugen?
Dieser komplexen Debatte näherten wir uns am 06. Aprill 2022 im Digitalen Workshop mit dem ehemaligen deutschen Debatier-Vizemeister Dr. Moritz Kirchner an. Konkret wurde in der ersten Debattierrunde über die Frage der Offenhaltung von Heidelandschaften in Brandenburg diskutiert.
Anschließend gingen wir in die Diskussion über den Einsatz von kontrolliertem Brennen als Pflegemaßnahme auf Truppenübungsplätzen. Für beide Debatten wurden vorab ausführlich Argumente gesammelt und Techniken besprochen. Nach dem Redeabtausch wurden die jeweiligen Debattierenden bewertet.
Debatten-Workshop: Naturentwicklung vs. Biotoppflege
am 6. April 2022, um 18 bis 21:30 Uhr, im Webinarraum
Ablauf des Debatten-Workshops
17:45 Uhr Technikeinführung mit Laura Klein, NABU Brandenburg
18:00 Uhr kurze Vorstellungsrunde
18:05 Uhr Einführung in Argumentation und Gesprächsführung, Dr. Moritz Kirchner, Institut für Kommunikation und Gesellschaft
18:20 Uhr Einführung ins Thema: „Naturentwicklung vs. Biotoppflege“, Laura Klein, NABU Brandenburg
18:30 Uhr Einführung in 1. Debatten-Runde, Laura Klein, NABU Brandenburg
18:35 Uhr bis 21:30 Uhr im Wechsel: Teilnehmende sammeln fachliche Argumente in digitalen Kleingruppen, gemeinsame Debatten (pro vs. contra) mit diesen gesammelten Argumenten und Input von Dr. Moritz Kirchner (zwei Debatten-Runden)
21:30 Uhr Ende der Veranstaltung
- Debatten-Runde: Erhalt von Arten des Offenlands durch Landschaftspflege
- Debatten-Runde: Der Einsatz von kontrolliertem Brennen zum Erhalt der Heide auf ehemaligen Truppenübungsplätzen.
Wir freuen uns auf Deine Teilnahme!
Natura 2000
Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus und besteht aus 27 Vogelschutzgebieten und fast 600 FFH-Gebieten.