Lebenswerte Natura 2000-Gebiete

Umweltsensibilisierung für EU-Schutzgebiete

Mit fast 600 FFH-Gebieten und 27 Vogelschutzgebieten umfasst Natura 2000 in Brandenburg rund ein Viertel der Landesfläche. Als weltweit größtes Schutzgebietssystem ist Natura 2000 ein wirksamer Baustein im Kampf gegen das Artensterben. Hier setzt das NABU-Projekt an, mit dem Ziel, für die EU-Schutzgebiete zu sensibilisieren und zur Erhaltung der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten beizutragen.

Der NABU Brandenburg hat für das Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Netzwerk für Mensch und Natur!“ FFH-Gebiete in Brandenburg ausgewählt, für die Managementpläne bereits vorliegen. Gemeinsam mit NABU-Aktiven in der Nähe der Schutzgebiete organisiert der NABU Brandenburg Veranstaltungen und Aktionen in den FFH-Gebieten des Projekts. Bildungsveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit, Initiieren von Maßnahmen sowie der Aufbau eines Netzwerks aus Schutzgebietsbetreuer*innen im Projekt leisten einen Beitrag zur Umsetzung von Natura 2000 in Brandenburg.

Für das Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Netzwerk für Mensch und Natur!“ haben wir 25 FFH-Gebiete in Brandenburg ausgewählt. Die Liste dieser 25 FFH-Gebiete findest Du hier.

Das Projektteam - Foto: NABU/Brandenburg

Natura 2000? FFH-Gebiet? Was ist das?

Natura 2000

  • ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten

  • schützt natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit

  • besteht aus FFH- und Vogelschutz-Gebieten

Fauna-Flora-Habitat-Gebiete, kurz FFH-Gebiete

  • sind europäische Schutzgebiete nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (1992)

  • schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat)

  • sind Zuhause für FFH-Arten (z. B. Kammmolch), und FFH-Lebensraumtypen (z. B. Moorwälder)

Natura 2000 in Brandenburg

  • entspricht einem Anteil von rund 26 Prozent der Landesfläche von Brandenburg

  • besteht aus FFH-Gebieten und Vogelschutzgebieten, die sich z. T. überlagern

  • umfasst fast 600 FFH-Gebiete  und 27 Vogelschutzgebiete (SPA) in Brandenburg

Natura 2000 als Rückzugsraum

Seit dem Beschluss der FFH-Richtlinie in 1992 sind zwei Drittel der Arten und Lebensräume in einem ungünstigen Erhaltungszustand, und verschiedene Vertragsverletzungsverfahren mahnen einen besseren Vollzug dieser Richtlinie an. Die Ursachen für den Biodiversitätsverlust sind vielfältig: großflächige Zerstörung, Zersplitterung der Lebensräume, Verschmutzung von Luft, Flüssen und Böden, Konkurrenz durch invasive Arten. Auch die Übernutzung natürlicher Ressourcen durch Jagd, Fischerei, intensive Landwirtschaft, Entwaldung sowie die Klimakrise spielen eine große Rolle.

Um dem Biodiversitätsverlust entgegenzuwirken, stellt Brandenburg für FFH-Gebiete Managementpläne auf. Die Maßnahmen dieser Pläne sollen helfen, den Ist-Zustand der Tiere, Pflanzen und Lebensräume in den FFH-Gebieten zu verbessern. Der letzte FFH-Bericht zeigt den sehr schlechten Zustand der Arten und Lebensräume in Deutschland. In der kontinentalen Region, zu der Brandenburg zählt, befinden sich nur 18 Prozent der Lebensraumtypen und 21 Prozent der Arten in einem günstigen Erhaltungszustand. Effektive mess- und kontrollierbare FFH-Maßnahmen müssen also dringend umgesetzt werden.

Lebendiges Netzwerk aus NABU-Aktiven

Natura 2000 bietet seltenen und gefährdeten Arten Rückzugsräume zum Überleben. Wichtig für die Projektumsetzung ist die Kooperation mit NABU-Verbänden und NABU-Aktiven vor Ort. Gemeinsam versuchen wir, dem Biodiversitätsverlust in Brandenburg entgegenzuwirken. Im Projekt schulen wir Naturschutzinteressierte, bauen Netzwerke auf, organisieren wir gemeinsam mit den NABU Aktiven vor Ort Exkursionen und stoßen zusammen mit regionalen Akteur*innen die konkrete Umsetzung von Maßnahmen aus den Managementplänen an. Nur mit Hilfe lokaler Akteur*innen kann es gelingen, Menschen für die Belange des Naturschutzes und für die Umsetzung der FFH-Richtlinie in Brandenburg zu begeistern. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000.

Werde Teil des Netzwerks!

Komm mit auf Exkursion in unsere FFH-Gebiete, unterstützte uns bei der Biotoppflege oder nimm an einer der Bildungsveranstaltungen im Projekt teil! Der NABU freut sich auf Dich!

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: