Natura 2000 – Wege für eine gelungene Kommunikation

Warum kann mein Hund hier im Naturschutzgebiet nicht freilaufen? Weshalb ist ausgerechnet diese Pflanzenart hier so wichtig? Und wieso schneidet ihr dafür die Sträucher weg? Bei der Online Fachtagung „Natura 2000 – Wege für eine gelungene Kommunikation“ stellten wir uns typischen Konfliktsituationen im Naturschutz. Die Refferent*innen führten uns durch Theorien der Gesprächsführung und gingen anschließend mit uns in praktische Übungen!
Funktionierender Naturschutz fußt auf positiver und diplomatischer Kommunikation - Foto: Rebecca Vaßen
Funktionierender Naturschutz fußt auf positiver und diplomatischer Kommunikation – Foto: Rebecca Vaßen

Natura 2000 ist eine der großen europäischen Ideen, die vor 30 Jahren geboren wurde. Zweifellos ist die Größe des Schutzgebietsnetzes sowie deren Schutzstatus beachtlich. Doch es bedarf einer gelungenen Kommunikation, um dessen qualitativen und nachhaltigen Bestand zu erhalten. Bei der Betreuung von Schutzgebieten können konstruktive Gespräche mit den unterschiedlichen Interessenvertreter*innen sehr hilfreich sein. Positive Schilderungen und bestimmte Gesprächstechniken können die Wissensvermittlung z. B. bei Exkursionen und Pflegeaktionen in den FFH-Gebieten in Brandenburg erleichtern. Das Format bat die Möglichkeit sich mit andren Naturschutz-Aktiven auszutauschen und neue Kommunikationswege kennenzulernen.  
Zu Beginn des Webinars führte Annemarie Kaiser vom Landesamt für Umwelt Brandenburg in die Thematik Natura 2000 in Brandenburg ein und stellte die neu gegründeten Natura 2000 Teams vor. Danach stellten sich die beiden Expert*innen Dr. Gisela Wachinger und Albert Lang vor. Sie wirkten u. a. im EU-Projekt „LIFE living Natura 2000 mit und verfügen über langjährgie Erfahrung in der Kommunikation und Mediation von Natura 2000 in Bayern. Am Modell von Schulz von Thun erläuterten Sie die Grundlagen der Gesprächsführung. Anschließend an die Definition übten wir das gemeinsame aktive Zuhören und gingen zügig in die Praxis. Wir sammelten konkrete Praxisbeispiele und schlüpften in die Rollen typischer Konfliktpartner*innen. Abschließend umrahmten die Refferent*innen die Lerneinheit mi einer Diskussions- und Fragerunde sowie der Weitergabe verschiedener Tricks und Kniffe für eine gelungene Kommunikation.

Natura 2000 – Wege für eine gelungene Kommunikation
Donnerstag, 10. November 2022, 19 – 21 Uhr, im Webinarraum

In der digitalen Veranstaltung wurde den Teilnehmenden auch das Handbuch „Natura 2000 – Wege für eine gelungene Kommunikation“ nahegelegt. Hier können die behandelten Themen nochmal nachgelesen und vertieft werden.

Wir danken allen 20 Teilnehmenden an der Online Fachtagung und freuen uns auf die nächste Veranstaltung!

Dialog zwischen Landesbetrieb Forst Brandenburg und NABU Brandenburg zu forstlichen Eingriffen im Naturschutz- und FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ - Foto: Laura Klein
Dialog zwischen Landesbetrieb Forst Brandenburg und NABU Brandenburg zu forstlichen Maßnahmen im Naturschutz- und FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ – Foto: Laura Klein

Inhalte der Veranstaltung
  • Kurzer Überblick über den Stand von Natura 2000 in Brandenburg
  • Grundlagen der Kommunikation und Vorstellung unterschiedlicher Gesprächstechniken
  • Kommunikationsmodell von Schulz von Thun
  • Übung von „typischen“ Gesprächssituationen

Referent*innen
  • Albert Lang ist Diplombiologe, verfügt über Fachwissen zu Natura 2000 und über eine kommunikative Kompetenz. Er erstellte u. a. viele Managementpläne, führt Runde Tische durch und hat eine Ausbildung als Mediator.
  • Annemarie Kaiser arbeitet für das Landesamt für Umwelt in Brandenburg und leitet das Natura 2000 Team Nordost in der Uckermark. Die Natura 2000 Teams unterstützen die Umsetzung von Maßnahmen in den Natura 2000-Gebieten in Brandenburg.
  • Dr. Gisela Wachinger ist Diplombiologin, forschte an mehreren Universitäten und ist als Mediatorin, Ausbilderin und Supervisorin aktiv. Ihr Spezialgebiet ist die Lösung von Konflikten in Fragen zu Naturschutz und Energiewende.

Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet „Kremmener Luch“ – Foto: Laura Klein
Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet „Kremmener Luch“ – Foto: Laura Klein

Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus und besteht aus 27 Vogelschutzgebieten und fast 600 FFH-Gebieten.

NABU-Aktive bei der Mahd im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ - Foto: Laura Klein
NABU-Aktive bei der Mahd im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ – Foto: Laura Klein

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: