Biotoppflege im Wiesengrund

Am Donnerstag, dem 10. August 2023 ging es mit dem NABU Neuenhagen ins FFH-Gebiet „Wiesengrund“. Wir trafen uns zu einer Biotoppflegeaktion, um die Ausbreitung von Japanischem Staudenknöterich und Kanadischer Goldrute einzudämmen.
Das reich strukturierte FFH-Gebiet „Wiesengrund“ befindet sich fast ausschließlich im Naturschutzgebiet „Wiesengrund“. -Foto: Julia Teubner
Das reich strukturierte FFH-Gebiet „Wiesengrund“ befindet sich fast ausschließlich im Naturschutzgebiet „Wiesengrund“. -Foto: Julia Teubner

Neophyten, das heißt nicht-einheimische Pflanzen, können vor allem in Schutzgebieten zum Problem werden, wenn sie sich unkontrolliert und invasiv ausbreiten. Japanischer Staudenknöterich und die Kanadische Goldrute bilden schnell große Vorkommen und verdrängen dann die im Gebiet vorkommenden, oft konkurrenzschwächeren, Pflanzen. Beim Pflegeeinsatz haben wir diese Arten aus dem Schutzgebiet entfernt. Klicke hier, wenn Du mehr über das FFH-Gebiet „Wiesengrund“ erfahren möchtest. Der NABU Neuenhagen und der NABU Brandenburg danken herzlich allen Freiwilligen, die mitgeholfen haben!


Uferschwalbe an einer dafür angelegten Abbruchkante im FFH-Gebiet "Wiesengrund" - Foto: Hendrik Roth
Uferschwalbe an einer dafür angelegten Abbruchkante im FFH-Gebiet „Wiesengrund“ – Foto: Hendrik Roth

Die Brachflächen am Schutzwall im FFH-Gebiet „Wiesengrund“ wurden kurz vor dem Einsatz gemäht. Jedoch traten zwischen den Feldsteinhaufen einige Exemplare des Japanischen Staudenknöterichs sowie einige Stauden der Kanadischen Goldrute auf. Diese haben wir während des Pflegeeinsatzes entfernt.


Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus.


Das FFH-Gebiet „Wiesengrund“

Das Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet „Wiesengrund“ liegt am Rand des Gewerbegebiets von Neuenhagen bei Berlin. Das reich strukturierte FFH-Gebiet „Wiesengrund“ befindet sich fast ausschließlich im Naturschutzgebiet „Wiesengrund“. Es folgt dem Verlauf des Neuenhagener Mühlenfließ („Erpe“) und befindet sich zwischen Neuenhagen bei Berlin und Altlandsberg. Die, an die Erpe angrenzenden, Niederungsbiotope sind vor allem durch bachbegleitende Erlen, Hochstaudenfluren, Seggenrieder und feuchtes und frisches Grünland bestimmt. Den größten Teil der Lebensraumtypen machen Frischwiesen aus, die im direkten Kontakt zu Feuchtwiesen stehen. Es kommen als FFH-Lebensraumtypen z. B. Magere Flachland-Mähwiesen (EU-Code: 6510) und Feuchte Hochstauendenfluren (EU-Code: 6430) vor. Aber auch Auenwälder mit Erle und Esche und Eichenwälder sind im Gebiet zu finden. Das Neuenhagener Mühlenfließ selbst gehört zum FFH-Lebensraumtyp „Fließgewässer mit flutender Wasservegetation“ (EU-Code: 3260). Das Schutzgebiet „Wiesengrund“ ist ein zu Hause für beispielsweise den Großen Feuerfalter, den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, aber auch für den Fischotter, den Großen Abendsegler, die Rotbauchunke und die Zauneidechse.
Gemeinsam mit benachbarten Schutzgebieten besteht ein wichtiger Teil des Biotopverbunds zwischen dem Berlin-Fürstenwalder Spreetal, dem Nieder- und Oberbarnim, dem Nieder-Oderbruch und dem Finowtal. Insgesamt kommen 17 nach FFH-Richtlinien geschützte Tier- und Pflanzenarten im Gebiet vor. Besonders erwähnenswert sind Populationen des Großen Feuerfalter und des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Der NABU Neuenhagen betreut das FFH-Gebiet „Wiesengrund“ seit Jahrzehnten und führt regelmäßig Maßnahmen durch, um die wertvollen Lebensräume und Arten im Gebiet zu erhalten.

Das Männchen des Großen Feuerfalter ist durch kräftig orangerote Farben gekennzeichnet - Foto: Ina Albrecht
Das Männchen des Großen Feuerfalter ist durch kräftig orangerote Farben gekennzeichnet – Foto: Ina Albrecht

Der Große Feuerfalter

Der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) gehört zu der Schmetterlingsfamilie der Bläulinge. Sie sind meist durch kräftige orangerote Farben gekennzeichnet, die beim Männchen des Großen Feuerfalters besonders ausgeprägt sind. Der Großen Feuerfalter lebt zum einen in Feuchtwiesen mit verschiedenen Ampfer-Arten. In diesen blütenreichen Wiesen legen die Schmetterlinge ihre Eier ab und die Raupen entwickeln sich. Zum anderen leben die Falter auf blütenreichen Wiesen und Brachen, wo sie Nektar saugen und Rendezvousplätze vorfinden.
In Brandenburg ist der Große Feuerfalter stark gefährdet. Hier spielt vorrangig der Verlust an geeigneten Lebensräumen für die Raupen eine Rolle. Außerdem verringert sich durch intensive Mahd und Beweidung die Anzahl geeigneter Nektarpflanzen. Daher ist die Art nach dem Bundesnaturschutzgesetz und nach der europäischen FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Anhang II und IV) geschützt. Die Maßnahmen, die der NABU Neuenhagen seit Jahrzehnten durchführt helfen dabei, den Großen Feuerfalter und seinen Lebensraum zu erhalten.


Bitte aktiviere JavaScript in deinem Browser, um dieses Formular fertigzustellen.
Schritt 1 von 3
Ich möchte teilnehmen an:
V1: Verpflegung gewünscht? (vegan)
Für: Veranstaltungsnamen
V2: Verpflegung gewünscht? (vegan)
Für: Veranstaltungsnamen
V3: Verpflegung gewünscht? (vegan)
Für: Veranstaltungsnamen

Veranstaltungsinformationen

Beitrag teilen

Das könnte dich auch interessieren

Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: