Biotoppflege im Muhrgraben

Den Spätsommer im Grünen genießen und dabei etwas Gutes tun. Das konnten Freiwillige am 26. August 2023 im FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“ mit dem Natur Hennigsdorf e.V. erleben. Auf den Schönwalder Wiesen wurden die Harken geschwungen, um seltene und gefährdete Pflanzenarten zu schützen und zu fördern.
Gemeinsam wird das Mahdgut von der Fläche abtransportiert - Foto: Andreas Schulze
Gemeinsam wird das Mahdgut von der Fläche abtransportiert – Foto: Andreas Schulze

Um die Vorkommen von seltenen Pflanzen wie Mondraute, Schlangenknöterich und Breitblättriges Knabenkraut auf den Schönwalder Wiesen zu unterstützen, führt der Natur Hennigsdorf e. V. regelmäßige Biotoppflegeaktionen durch. Die jährliche Mahd fördert gefährdete und auch vom Aussterben bedrohte Arten wie die Herbst-Zeitlose, die bei diesem Einsatz zu sehen war. Klicke hier, wenn Du mehr über das FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“ erfahren möchtest.

Der Natur Hennigsdorf e. V. und der NABU Brandenburg danken herzlich allen Freiwilligen, die mitgeholfen haben!


Die Herbst-Zeitlose profitiert von der schonenden Wiesenpflege - Foto: Andreas Schulze
Die Herbst-Zeitlose profitiert von der schonenden Wiesenpflege – Foto: Andreas Schulze

Informationen zum Ablauf der Exkursion

Die Wiesen wurden bereits vor dem Pflegeeinsatz vom Natur Hennigsdorf e. V. gemäht. Während der Aktion harkten wir das Mahdgut auf der Fläche zusammen, sodass es abtransportiert werden konnte.


Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten, es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus und besteht aus 27 Vogelschutzgebieten und fast 600 FFH-Gebieten.

Pfeifengraswiese (FFH-Lebensraumtyp 6410) im FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“ – Foto: Laura Klein
Pfeifengraswiese (FFH-Lebensraumtyp 6410) im FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“ – Foto: Laura Klein


Das FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“

Westlich von Hennigsdorf, direkt vor den Toren Berlins, erstreckt sich ein wenig erschlossenes, zusammenhängendes Niedermoorgebiet mit artenreichem Feucht- und Frischgrünland und einer bemerkenswerten Zahl gefährdeter Pflanzenarten – das FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“. Die Niederung des Muhrgrabens umfasst ein artenreiches Mosaik von kalkreichen Pfeifengraswiesen, mageren Flachlandmähwiesen, feuchten Hochstaudenfluren, trockenen kalkreichen Sandrasen, Eichen-Hainbuchenwald und bodensaurem Eichenwald, eingefasst von weitgehend extensiv genutzten Grünland- und Waldflächen.
Seit Jahrzehnten werden hier viele Flächen naturschutzfachlich betreut. Mit einem abgestimmten Konzept aus landwirtschaftlicher Heugewinnung, Schafsbeweidung und gezielt Landschaftspflege wird zur Erhaltung seltener Arten beigetragen. Auf den Wiesen der Muhrgrabenniederung blühen u. a. Sibirische Schwertlilien, Pracht- und Kuckucks-Lichtnelken, Gewöhnlicher Teufelsabbiss, verschiedene Orchideenarten, Gelbe Wiesenraute und endemische Sumpf-Löwenzähne.
Diese feuchten Lebensräume sind abhängig vom Grundwasserstand und reagieren sehr sensibel auf Veränderungen der Wasserverfügbarkeit. Sinkende Grundwasserstände gefährden den Artenreichtum im FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“ nachhaltig.

Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) im FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“ - Foto: Martina Wagner
Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) im FFH-Gebiet „Muhrgraben mit Teufelsbruch“ – Foto: Martina Wagner

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: