„Fairpachten“ für mehr Artenvielfalt auf dem Feld

Beim Regionaltreffen am 26. Februar 2020 stellte Susanne Wangert das Projekt „Fairpachten“ vor und wir diskutierten über die Möglichkeiten, wie sich in Absprache mit Landwirt*innen mehr Naturschutz auf Ackerflächen, Wiesen und Weiden umsetzen lässt.

Laura Klein, NABU Brandenburg, stellt die FFH-Gebiete im Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“ beim Regionaltreffen Ost am 26.02.2020 vor – Foto: Sophia Schönherr
Laura Klein, NABU Brandenburg, stellt die FFH-Gebiete im Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“ beim Regionaltreffen Ost am 26.02.2020 vor – Foto: Sophia Schönherr

Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume wildlebender Arten europaweit.

Die verstärkte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen auf verpachteten Flächen hilft, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten.

Projekt „Fairpachten“

Rund 60 % der Agrarflächen in Deutschland werden verpachtet. Ob Blühstreifen am Ackerrand oder ein Feldlerchenfenster im Getreide: Landeigentümer*innen können Naturschutzmaßnahmen in ihren Pachtverträgen vereinbaren. Das Projekt „Fairpachten“ ist das kostenlose Beratungs- und Informationsangebot für alle, die landwirtschaftliche Flächen verpachten und sich mehr Natur wünschen. Im persönlichen Gespräch werden geeignete Naturschutzmaßnahmen identifiziert und erläutert, was deren Umsetzung in der Praxis bedeutet. Im Zuge der Beratung werden ein Musterpachtvertrag und Steckbriefe von Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Private Grundeigentümer*innen, ebenso wie Kirchen und Kommunen, können sich bei Fairpachten darüber informieren, wie sich in Absprache mit Landwirt*innen mehr Naturschutz auf Ackerflächen, Wiesen und Weiden umsetzen lässt.

Das Projekt „Fairpachten“ berät z. B. zu Naturschutzmaßnahmen wie dauerhafte Randstreifen, Lichtacker, Wieseninseln, pestizidfreie Landwirtschaft, Hecken pflanzen, geringere Düngung, Mischfruchtanbau, Kiebitzinseln, Feldlerchenfenster und Umstellung auf ökologischen Landbau.

Landpachtverträge

Mit einem Pachtvertrag geben Verpächter*innen ihr Landeigentum zur Bewirtschaftung in die Obhut der Pachtenden. Dabei vereinbaren die Verpachtenden und die Pachtenden die wechselseitigen Rechte und Pflichten (wie etwa Höhe und Zahlungstermin des Pachtzinses) sowie Rahmenbedingungen für die Ausübung der Bewirtschaftung (z. B. ab wann und für wie lange der Pachtvertrag gelten soll). Naturschutzmaßnahmen und zusätzliche Maßnahmen für die ökologische Bewirtschaftung von Flächen können auch in Pachtverträge aufgenommen werden. Mehr Informationen zu Landpachtverträge finden Sie hier.

Naturschutzmaßnahmen

Immer mehr Grundeigentümer*innen, Kirchen und Kommunen, vereinbaren Naturschutzmaßnahmen in ihren Pachtverträgen. Alle Naturschutzmaßnahmen von dem Projekt „Fairpachten“ fördern die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft, wie z.B. Dauerhafte Randstreifen, Wieseninseln und Mehrjährige Blühstreifen.

Aktiv werden

Wie Sie sich in Ihren Gemeinden für eine naturschonende Landwirtschaft einsetzen können, finden Sie hier. Das Projekt „Fairpachten“ steht Ihnen mit einem vielfältigen Beratungsangebot und dem Projektteam zur Verfügung.


Informationen zum Regionaltreffen Ost:

Beim Regionaltreffen stellte Susanne Wangert das Projekt „Fairpachten“ der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe vor und berichtete über deren kostenlose Beratungsangebote für alle, die landwirtschaftliche Flächen verpachten und Naturschutzmaßnahmen auf ihren Flächen umsetzen möchten. Mit den Teilnehmenden tauschten wir Erfahrung aus und diskutierten wir Möglichkeiten für Naturschutzmaßnahmen auf verpachteten Flächen.

Regionaltreffen Ost mit Projekt „Fairpachten“
Mittwoch, 26. Februar 2020, 18 bis 20 Uhr

Lindenstraße 7, 15230 Frankfurt (Oder), Raum 7.2.08 (im 1. Stock)
-> Veranstaltung auf Facebook

Programm:

18:00 Uhr -> Begrüßung, Laura Klein, NABU Brandenburg
18:45 Uhr -> Vorstellung Projekt „Fairpachten“, Susanne Wangert, NABU Stiftung
19:00 Uhr -> Diskussion und Erfahrungsaustausch mit allen
20:00 Uhr -> Ende der Veranstaltung


Hier finden Sie die Unterlagen des Regionaltreffens Ost:

Vorträge:

Fotos des Regionaltreffens Ost mit Projekt „Fairpachten“ am 26.02.2020:

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: