Debatten-Workshop: Landwirtschaft und Natura 2000

Vielfältige Fruchtfolge, Lerchenfenster und extensive Beweidung – Landwirtschaft leistet in vielen Bereichen einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz. Doch wie sieht eine naturverträgliche und klimaneutrale Landwirtschaft in Schutzgebieten aus? Diskutiere mit uns am 23. November 2021 zum Thema Landwirtschaft und Natura 2000.
Graben im FFH-Gebiet „Krielower See“ grenzt an landwirtschaftlich genutzte Fläche – Foto: Laura Klein
Graben im FFH-Gebiet „Krielower See“ grenzt an landwirtschaftlich genutzte Fläche – Foto: Laura Klein

Landwirtschaft hat einen sehr großen Einfluss auf Boden, Wasser, Luft und Natur. Denn über die Hälfte der Landesfläche Deutschlands werden landwirtschaftlich genutzt. Häufig grenzen diese Agrarflächen unmittelbar an Schutzgebiete. Durch die stetige Intensivierung der Landwirtschaft mit großen Agrarbetrieben, Hightech-Maschinen und riesigen Agrarflächen wächst der Druck auf die Natur. Hohe Pestizid- und Nährstoffeinträge gefährden z. B. Insekten und Grundwasser. Die von vielen Arten und Lebensräumen dringend benötigte kleinräumigere, strukturreiche Landschaft geht zunehmend verloren. Diese Entwicklung hat dramatische Folgen: Insekten- und Vogelsterben, zu hohe Nitratwerte im Grundwasser und klimaschädliche Emissionen. Aber wie sieht eine naturverträgliche und klimaneutrale Landwirtschaft aus? Brauchen wir Gewässerrandstreifen in FFH-Gebieten? Hat die Landwirtschaft einen Einfluss auf Amphibien in FFH-Gebieten?

Diese brennende Frage beschäftigt immer mehr Menschen in Brandenburg und beeinflusst zunehmend die Arbeit der Naturschutz-Aktiven innerhalb und außerhalb von Schutzgebieten. Ausführliche Gespräche und geschicktes Argumentieren helfen dabei, Personen von Maßnahmen zu überzeugen, die Landwirtschaft naturverträglicher gestalten können. Bei unserem Debatten-Workshop möchten wir mit Dir darüber sprechen, wie ein konstruktiver Dialog aussehen kann. Wir möchten Dich mit dem Workshop darin bestärkten, Debatten erfolgreich zu führen und neue Diskussionsstrategien auszuprobieren.

Schlagfertig argumentieren und konstruktiv Gespräche führen!

Für den erfolgreichen Schutz von Brandenburgs FFH-Gebieten möchten wir mit Dir den Dialog über naturverträgliche Landwirtschaft üben. Im Debatten-Workshop möchten wir gemeinsam unsere Argumentations- und Kommunikationsfähigkeit stärken. Wir wollen den Umgang mit herausfordernden Situationen und herausfordernden Personen trainieren sowie ein politisches Framing zu bestimmten Themen entwickeln. Außerdem werden wir mit Einwänden und Widerständen umgehen lernen. Wir beginnen mit einer Einführung in das Schwerpunktthema, dann sammeln wir gemeinsam Argumente in Kleingruppen. Danach gehen wir gemeinsam in die Debatte.

Der NABU Brandenburg lädt alle ganz herzlich zur digitalen Veranstaltung ein!

Debatten-Workshop: Landwirtschaft und Natura 2000
am 23. November 2021, um 18 bis 21 Uhr, im Webinarraum
Veranstaltung auf Facebook

Agroforst-Bewirtschaftung auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Domin: Gehölzstreifen mit Pappeln und Erlen als Gewässerrandstreifen – Foto: Laura Klein
Agroforst-Bewirtschaftung auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Domin: Gehölzstreifen mit Pappeln und Erlen als Gewässerrandstreifen – Foto: Laura Klein

Beim Workshop möchten wir mit Dir auch darüber diskutieren, wie eine naturverträgliche Landwirtschaft helfen kann, das weltweit größte Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ mit Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH-Gebieten) in einem guten Zustand zu erhalten. Vor allem im Schutz und der Weiterentwicklung von Natura 2000-Gebieten treffen eine Vielzahl unterschiedlicher Interessensgruppen aufeinander. Hier gilt es, besonders diplomatisch zu agieren, um für die Natur auf den EU-weit geschützten Flächen den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.


Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus.

Um FFH-Maßnahmen, wie z. B. die Schaffung von Gewässerrandstreifen als Pufferzone für Gewässer, umsetzen zu können, müssen involvierte Personen häufig überzeugt, motiviert oder umgestimmt werden. Wie kann ich die Behörden von einer geringeren Grundwasserförderung überzeugen? Kann ich die*den Landwirt*in motivieren, den Pestizid- und Düngeeinsatz in der Nähe von Schutzgebieten zu reduzieren? Wem gehören die Flächen im Schutzgebiet? Wie kann ich die*den Flächeneigentümer*in von Maßnahmen wie Heckenpflanzung, Lesesteinhaufen am Feldrand oder der Einhaltung bestimmter Termine für die Wiesenmahd überzeugen?


Ablauf des Debatten-Workshops

17:45 Uhr Technikeinführung mit Laura Klein, NABU Brandenburg
18:00 Uhr kurze Vorstellungsrunde
18:05 Uhr Einführung in Argumentation und Gesprächsführung, Dr. Moritz Kirchner, Institut für Kommunikation und Gesellschaft
18:20 Uhr Einführung ins Thema: „Landwirtschaft und Natura 2000“, Laura Klein, NABU Brandenburg
18:30 Uhr Einführung in 1. Debatten-Runde, Laura Klein, NABU Brandenburg
18:35 Uhr bis 21 Uhr im Wechsel: Teilnehmende sammeln fachliche Argumente in digitalen Kleingruppen, gemeinsame Debatten (pro vs. contra) mit diesen gesammelten Argumenten und Input von Dr. Moritz Kirchner (zwei Debatten-Runden)
21:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Themen der beiden Debatten-Runden:

  • pro vs. contra: Gewässerrandstreifen in FFH-Gebieten
  • pro vs. contra: Einfluss von Landwirtschaft auf Amphibien

Dr. Moritz Kirchner vom Institut für Kommunikation und Gesellschaft verfügt über eine langjährige Erfahrung als Trainer, Berater und Coach in Kommunikation und Rhetorik. Er war 2015 Vizemeister im Debattieren und schreibt u. a. Reden für Abgeordnete.

Wir freuen uns auf Deine Teilnahme!


Anmeldung

Um ein konstruktives und nachhaltiges Training zu ermöglichen, ist die Anzahl der Teilnehmenden beschränkt. Wir bitten daher alle Interessierten um Anmeldung über unser Anmeldungsformular.

Für Fragen stehen wir Dir gerne per Mail (natura2000@nabu-bb.de) oder per Telefon (03342 – 422 57 27) zur Verfügung. Nach Deiner Anmeldung erhältst Du alle weiteren Informationen, wie z. B. die Zugangsdaten für den digitalen Veranstaltungsraum.

Das online Training wird interaktiv gestaltet. Für die Teilnahme benötigst Du unbedingt:

  • eine stabile Internetverbindung
  • einen PC oder einen Laptop
  • einen aktuellen Internetbrowser wie Firefox oder Chrome
  • funktionsfähige Ein- und Ausgabegeräte, d. h. für die Videoübertragung eine integrierte Kamera oder eine externe Webcam und für die Tonübertragung Lautsprecher oder Kopfhörer und ein Mikrofon bzw. ein Headset

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: