Debatten-Workshop: Wald und Natura 2000

Wie können sich Forstwirtschaft und Naturschutz besser verstehen und voneinander lernen? Beim Debatten-Workshop am 14. Oktober 2021 übten wir den konstruktiven Dialog. Wir sammelten gemeinsam Argumente und probierten verschiedene Diskussionsstrategien aus.

Gefällte Alteiche mit Eremitnachweis in vermulmtem Holz – Foto: Laura Klein
Gefällte Alteiche mit Eremitnachweis in vermulmtem Holz – Foto: Laura Klein

Viele Menschen haben eine besondere Beziehung zum Wald und setzen sich daher tatkräftig für seinen Schutz ein. Aber wie sieht erfolgreicher Waldschutz in Zeiten von Biodiversitäts- und Klimakrise aus? Was ist genau zu tun, wenn unsere Wälder durch Dürre, Borkenkäferbefall oder Pilzerkrankungen absterben?

Ausführliche Gespräche und geschicktes Argumentieren helfen dabei, Personen von Waldmaßnahmen zu überzeugen, die über die Umsetzung dieser Maßnahmen im Wald entscheiden. Bei unserem Debatten-Workshop sprachen wir darüber, wie ein konstruktiver Dialog aussehen kann, an dessen Schluss sich beispielsweise alle einig sind, dass wir baumarten- und strukturreiche Waldgesellschaften brauchen, um klimaplastische Wälder entwickeln zu können.

Für unsere Wälder: Schlagfertig argumentieren und konstruktiv Gespräche führen!

Für den erfolgreichen Schutz der Waldlebensräume in Brandenburgs FFH-Gebieten übten wir beim Workshop den Dialog über Waldschutz. Der Debatten-Workshop unterstützte die Teilnehmenden, ihre Argumentations- und Kommunikationsfähigkeit zu stärken. Wir trainierten den Umgang mit herausfordernden Situationen und herausfordernden Personen und entwickelten ein politisches Framing zu bestimmten Themen. Außerdem lernten die Teilnehmenden mit Einwänden und Widerständen umzugehen. Wir starteten mit einer Einführung in das Schwerpunktthema, dann sammelten wir gemeinsam Argumente in Kleingruppen. Danach gingen wir gemeinsam in die Debatte.

Debatten-Workshop: Wald, Forstwirtschaft und Natura 2000
am 14. Oktober 2021, um 18 bis 21 Uhr, im Webinarraum

Veranstaltung auf Facebook

Angeregte Gespräche über Waldschutz im FFH-Gebiet „Hainholz an der Stepenitz“ – Foto: Laura Klein
Angeregte Gespräche über Waldschutz im FFH-Gebiet „Hainholz an der Stepenitz“ – Foto: Laura Klein

Beim Workshop diskutierten wir auch darüber, wie das weltweit größte Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ mit Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH-Gebieten) helfen kann, Waldlebensräume in einem guten Zustand zu erhalten. Vor allem im Schutz und der Weiterentwicklung von Natura 2000-Gebieten treffen eine Vielzahl unterschiedlicher Interessensgruppen aufeinander. Hier gilt es, besonders diplomatisch zu agieren, um für die Natur auf den EU-weit geschützten Flächen den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten.

Um FFH-Maßnahmen, wie z. B. den Erhalt von Totholz und Höhlenbäumen, umsetzen zu können, müssen involvierte Personen häufig überzeugt, motiviert oder umgestimmt werden. Wie kann ich die*den Förster*in von einer Naturverjüngung mit standortheimischen Baumarten überzeugen? Kann ich die*den Jäger*in motivieren, Schalenwild im Wald zu reduzieren? Wer besitzt die Waldfläche und ist die*der Flächeneigentümer*in damit einverstanden, den Nadelbaumbestand in einen standortheimischen Laubbaummischbestand umzubauen? Über diese und andere Fragen diskutierten die Teilnehmenden des Workshops.

Ablauf des Debatten-Workshops

17:45 Uhr Technikeinführung mit Laura Klein, NABU Brandenburg
18:00 Uhr Einführung ins Thema: „Wald, Forstwirtschaft und Natura 2000“, Laura Klein, NABU Brandenburg
18:15 Uhr Einführung in Argumentation und Gesprächsführung, Dr. Moritz Kirchner, Institut für Kommunikation und Gesellschaft
18:30 Uhr bis 21 Uhr im Wechsel: Teilnehmende sammeln fachliche Argumente in digitalen Kleingruppen und gemeinsame Debatten mit diesen gesammelten Argumenten
21:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Dr. Moritz Kirchner vom Institut für Kommunikation und Gesellschaft verfügt über eine langjährige Erfahrung als Trainer, Berater und Coach in Kommunikation und Rhetorik. Er war 2015 Vizemeister im Debattieren und schreibt u. a. Reden für Abgeordnete.

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne per Mail (natura2000@nabu-bb.de) oder per Telefon (03342 – 422 57 27) zur Verfügung.

Vielen herzlichen Dank an alle, die sich in die Debatte eingebracht haben!


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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

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