Workshop Fledermausschutz

Das FFH-Gebiet „Hainholz an der Stepenitz“ bietet mit Altbäumen, Totholz und der Stepenitz Fledermäusen, wie Wasserfledermaus und Braunem Langohr, Lebensraum und Jagdhabitat. Dort fand am 11. Juli 2020 ein Workshop mit Fachleuten zu Fledermausschutz statt.
Ein Netz wird auch über dem Fluss Stepenitz aufgestellt, z. B. um Wasserfledermäuse zu fangen – Foto: Laura Klein
Ein Netz wird auch über dem Fluss Stepenitz aufgestellt, z. B. um Wasserfledermäuse zu fangen – Foto: Laura Klein
Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit.

Hainholz an der Stepenitz

Im nordwestlichen Zipfel Brandenburgs, im Landkreis Prignitz, liegt das FFH-Gebiet „Hainholz an der Stepenitz“ nördlich der Stadt Putlitz. Das 115 Hektar groß FFH-Gebiet „Hainholz an der Stepenitz“ gehört zu einer für die Region typischen Waldinseln umgeben von landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen. Es ist ein weitgehend geschlossenes Waldgebiet aus z. T. naturnah erhalten gebliebenen Wäldern. Hier gibt es Wälder aus Stieleichen und Hainbuchen, Erlen und Eschen sowie Erlen-Bruchwälder und den Auenwald an dem Fluss Stepenitz. Der Schutzwald „Naturwald Kreuzbach“ macht ca. 20 Prozent des FFH-Gebiets aus und ist ein Totalreservat.
Die strukturreichen Waldbeständen sind besonders wertvoll und stellen für viele bedrohte Arten eine wichtige Lebens- und Nahrungsgrundlage dar. Besonders der Anteil an Alt- und Totholzbäumen bietet vielen Fledermausarten (Großes Mausohr, Wasser- und Fransenfledermaus, Große und Kleine Bartfledermaus, Großer Abendsegler und Braunes Langohr) und vielen Vögeln, wie Mittelspecht und Schwarzspecht Unterschlupf.
Das FFH-Gebiet „Hainholz an der Stepenitz“ ist durch mehrere Schutzkategorien geschützt. Es ist mit dem angrenzenden FFH-Gebiet „Stepenitz“ zusammengelegt worden. Außerdem ist das FFH-Gebiet Teil des Landschaftsschutzgebiets bzw. Teil des Vogelschutzgebiets „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“.

Workshop: Fledermausschutz

Im Rahmen der Tagung des NABU Landesfachausschuss Säugetierkunde fand mit dem Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“ auch ein Workshop zum Thema Fledermausschutz im FFH-Gebiet „Hainholz an der Stepenitz“ ca. 1,5 km nördlich der Stadt Putlitz statt.


Workshop: Fledermausschutz
Samstagabend, 11.07.2020, 19 bis ca. 24 Uhr

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Zu Beginn des Workshops stellte Laura Klein, NABU Brandenburg, das Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 und das FFH-Gebiet „Hainholz an der Stepenitz“ vor. Christiane Schröder, NABU Brandenburg, berichtete über die Lebensweise der Fledermäuse, mögliche Gefährdungen und Schutzmaßnahmen. Die Teilnehmenden teilten sich für die Netzfänge in mehrere Gruppen an unterschiedlichen Standorten auf. Im Laufe der Nacht wurden mit Hilfe von Netzen Individuen von folgenden Fledermausarten gefangen: Große Bartfledermaus, Wasser-, Mücken- Zwerg-, Breitflügel- und Fransenfledermaus und Braunes Langohr. Die Fledermäuse wurden gefangen, bestimmt und wieder freigelassen. Dabei bestimmten die Fachleute des NABU Landesfachausschuss Säugetierkunde, welcher Art die Fledermäuse angehören, welches Geschlecht sie haben, ob es junge oder erwachsene Tiere sind, und ob sie noch laktieren (also noch ihre Jungen säugen).

Vielen Dank an alle, die mitgewirkt haben!

Bilder des Workshops Fledermausschutz am 11.07.2020
Wissenswertes über Fledermäuse:
Das Leben einer Fledermaus

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Fledermausschutz

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Fledermaus-Hotline

Deutschland ist Fledermausland. Allein bei uns kommen 25 verschiedene Fledermausarten vor. So unterschiedlich diese Arten sind, so mannigfaltig sind auch die Fragen zu ihrer Lebensweise. Die häufigsten Fragen zu Fledermäusen hat der NABU hier beantwortet.

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

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