Debatten-Workshop: Wasserknappheit

Obwohl wir gegenwärtig ein äußerst feuchtes Frühjahr erleben, sind Mensch und Natur in Brandenburg zunehmend von den massiven Auswirkungen der Trockenheit betroffen. Deswegen ist es für zahlreiche Schutzgebiete jetzt entscheidend, sich argumentativ für verstärkte Wasserrückhaltemaßnahmen in der Landschaft einzusetzen. Genau hier setzte unser Debatten-Workshop am Dienstag, 12. März 2024, an. Gemeinsam mit Trainer Mathias Hamann lernten wir emphatisch zu diskutieren am Beispiel des FFH-Gebiets „Krielower See“ - Danke an alle Teilnehmenden, egal ob digital oder in präsenz!
Naturschutz-Aktive trafen sich in der Klimawerkstatt Werder zum gemeinsamen Workshop - Foto: L. Röhling
Naturschutz-Aktive trafen sich in der Klimawerkstatt Werder zum gemeinsamen Workshop – Foto: L. Röhling

Insbesondere Arten und Lebensräume, die auf Wasser angewiesen sind, wie Durchströmungsmoore und Pfeifengraswiesen, leiden unter den immer häufigeren Trockenheitsperioden und dem absinkenden Grundwasserspiegel. Um wirkungsvolle Gegenmaßnahmen in Schutzgebieten zu ergreifen, ist es entscheidend, unsere Fähigkeiten in der Gesprächsführung und im geschickten Argumentieren zu verbessern.

HYBRID: Debatten-Workshop: Wasserknappheit
Dienstag, 12. März 2024, von 18:00 bis ca. 21:30 Uhr
Klimawerkstatt Werder (Halle 36, Luisenstraße 16, 14542 Werder, siehe Karte unten)
und digitale Teilnahme möglich


Ablauf des Debatten-Workshops

Am 12. März fand unser Workshop zum Thema Wasserknappheit statt, bei dem wir uns intensiv mit der Situation in Brandenburg auseinandersetzten. Die langjährig negative Bilanz bei der Grundwasserneubildung, kombiniert mit zunehmenden Extremereignissen wie Starkregen und Dürre, macht deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. Die intensive Land- und Forstwirtschaft sowie der Ausbau von Siedlungsflächen haben den Wasserrückhalt stark reduziert, was sich in trockenen Gewässern und ausgetrockneten Kleingewässern zeigt – alarmierende Anzeichen der Klimakrise.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, ist es entscheidend, Wasser verstärkt in der Landschaft zu halten. Der Erhalt von Feuchtgebieten und Mooren, wie dem FFH-Gebiet „Krielower See“, spielt dabei eine zentrale Rolle. Dieser Bereich dient nicht nur der Grundwasserneubildung, sondern ist auch ein bedeutender Rückzugsraum für die heimische Flora und Fauna, insbesondere in der Nähe von Werder.

Unser Workshop hatte zum Ziel, gemeinsam zu debattieren, wie wir den Krielower See schützen können. Unter der fachkundigen Anleitung von Mathias Hamann wurden Methoden wie das empathische Diskutieren mit einfachen Schemata vorgestellt, um Verständnis zu fördern und eine kooperative Atmosphäre zu schaffen. Wir lernten, wie wichtig es ist, zuzuhören und empathisch zu argumentieren, um Meinungsverschiedenheiten konstruktiv zu überwinden. Techniken wie das Spiegeln und Paraphrasieren halfen dabei, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen und Fortschritte in unseren Ansichten zu erkennen.

Der Workshop war eine bereichernde Erfahrung, die uns wertvolle Fähigkeiten im Bereich des Natur- und Umweltschutzes vermittelte. Die Diskussion um den Krielower See verdeutlichte die Dringlichkeit, gemeinsam für den Schutz unserer Wasserressourcen einzutreten und nachhaltige Lösungen zu finden.


Trainer

Mathias Hamann vom Institut für Kommunikation und Gesellschaft führt uns im Workshop in die Techniken von Argumentation und Debatte ein. Er ist langjähriger Trainer mit den Schwerpunkten Kommunikation, Rhetorik, Potentialentwicklung und politischer Bildung. Er gab Workshops, Trainings und Seminare u. a. für die New York University, das Staatstheater Stuttgart oder die Mercedes Benz Bank. Er wurde zu Expertenanhörungen u. a. in den Bundestag, zur EU-Kommission nach Brüssel oder in die USA eingeladen.

Trainer Mathias Hamann vom Institut für Kommunikation und Gesellschaft führt in Argumentationstechniken ein - Foto: Lars Röhling
Trainer Mathias Hamann vom Institut für Kommunikation und Gesellschaft führt in Argumentationstechniken ein – Foto: Lars Röhling

Hintergrund

In Brandenburg herrscht flächendeckender Wassermangel. Als eines der niederschlagsärmsten Bundesländer verzeichnen wir regionale Grundwasserrückgänge von bis zu 1,20 Metern. Nicht nur die drei Dürrejahre von 2018 bis 2020 haben die Dringlichkeit des Wassermangels verdeutlicht, teilweise sinken die Grundwasserstände vielerorts bereits seit Jahrzehnten. Dieses drängende Problem beschäftigt zunehmend die Menschen in Brandenburg und hat einen spürbaren Einfluss auf die Arbeit der Naturschutz-Aktiven innerhalb und außerhalb von Schutzgebieten.

In unserem Debatten-Workshop üben wir die Gestaltung konstruktiver Dialoge und probieren Diskussionsstrategien aus. Unsere Diskussion wird sich konkret auf das nahe Werder gelegene FFH-Gebiet „Krielower See“ beziehen.

Feuchtwiesen und Bruchwälder prägen das FFH-Gebiet „Krielower See“ - Foto: L. Klein
Feuchtwiesen und Bruchwälder prägen das FFH-Gebiet „Krielower See“ – Foto: Laura Klein

Natura 2000

Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten. Natura 2000 in Brandenburg macht rund 26 Prozent der Landesfläche aus.

Der Lebensraumtyp „Pfeifengraswiese (EU-Code 6410) kommt im FFH-Gebiet „Krielower See“ vor. Hier kommt unter anderem die Schachblume vor - Foto: L. Klein
Der Lebensraumtyp „Pfeifengraswiese (EU-Code 6410) kommt im FFH-Gebiet „Krielower See“ vor. Hier kommt unter anderem die Schachblume vor – Foto: Laura Klein

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Projektförderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: